Das grüne Ungeheuer, Labyrinth im Kaoko-Veld und andere spannende DDR-Abenteuerromane: Die fünf Leben des Dr. Gundlach, Der Mann auf den Klippen, Labyrinth im Kaoko-Veld
Die todkranke Mutter der dreizehnjährigen Gerda bittet die 'Gnädige', bei der sie zusätzlich zu ihrer Arbeit an der Wäscherolle beim Hausputz hilft, sich um ihre Tochter zu kümmern. Als die Frau drei Tage später stirbt, wird die (fast) fensterlose Speisekammer als Schlafraum für das Mädchen hergerichtet, das ein Jahr später die Schule verlässt und die entlassene Dienstmagd ersetzt. Gerda hält auch auf der Flucht aus Königsberg ihren 'Herrschaften' die Treue und trägt in der schweren Nachkriegszeit mit ihrer Hände Arbeit in der neuen Heimat Tangermünde ganz wesentlich zur Ernährung bei. Ganz allmählich und sehr zaghaft entwickelt sich bei Gerda etwas Selbstbewusstsein, die nun die Frau nicht mehr 'Gnädige' nennt. LESEPROBE: Wenn ich mich nicht irre, blieb Edith nach Gerdas Konfirmation noch ein weiteres Jahr, zumindest eine Reihe von Monaten, bei uns, um Gerda richtig einzuarbeiten. Das geschah weniger aus Rücksichtnahme auf das spillerige, immer noch einem zwölfjährigen Kind gleichende Jerdachen als auf meine Mutter, die in anderen Umständen war und wahrscheinlich daran dachte, eines der beiden Mädchen als Kindermädchen zu gebrauchen. Das Kind wurde tot geboren. Davon erfuhr ich erst, als ich schon erwachsen war. Die Eltern hatten wohl den Mädchen verboten, mir davon zu erzählen. Dabei muss dieses Geschehen eine chaotische Wirkung auf meine Eltern gehabt haben, denn für eine Zeit lang ließen sie die beiden Dienstmädchen und auch mich aus den Augen. Das gab uns Freiräume und auch Gerda die Möglichkeit, sich noch einmal kindlich auszuspielen. Jerdachen musste tatsächlich Kind sein, ebenso wie ich. Das dritte, neugeborene Baby war meine Puppe, die wurde in den Kinderwagen meiner toten Schwester gebettet. Unsere 'Eltern' waren Dora und Edith. Dora überragte Jerdachen um eine Handbreite, war ein hübsches, kräftiges, mehr ihrer Mutter ähnelndes Mädchen. Sie war der Vater unserer improvisierten Familie, Edith die Mutter. Das Spiel wurde in den Anlagen am Oberteich betrieben, dazu hatten sie den Wäschevorrat des toten Kindes 'ausgeliehen', Laken, Badetücher, Windeln. Während Gerdas und meine Aufgabe darin bestand, artig oder ungezogen zu sein, zu petzen, auf 'unsere kleine Schwester' aufzupassen, gelobt oder bestraft zu werden, schliefen die Eltern wiederholt miteinander auf Parkbänken, von einem großen Moltontuch zugedeckt. Irgendetwas war da, aber ich begriff es nicht.

Elisabeth Schulz-Semrau Am 14.7.1931 als Tochter eines Beamten im ehemaligen Königsberg/Preußen (heute Kaliningrad) geboren. Mädchenname: Elisabeth Appe. Vier Jahre konfessionelle Grundschule, drei Jahre Lyzeum. 1945 Flucht in die Altmark, Tangermünde. Oberschule ohne Abschluss. 1948 bis 1949 Lehrerbildungsinstitut, ab November 1949 Lehrerin. Fernstudium für 1. und 2. Lehrerprüfung, Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam. Bis Ende August 1967 Lehrerin in Rangsdorf bei Berlin. Während dieser Zeit Gedichte geschrieben. Von 1967-1970 Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Zwei Jahre freischaffend, danach 14 Jahre Lehrtätigkeit im Fach Prosa (bei Fernstudenten) an diesem Institut, zuletzt als Dozentin. Von 1986-1990 für vier Jahre vom Hochschuldienst beurlaubt, in dieser Zeit freischaffend. Verwitwet, zwei Söhne. Wohnhaft in Leipzig, Berlin, Rangsdorf, jetzt wieder Berlin. Auszeichnungen: Förderpreis des Mitteldeutschen Verlages Kunstpreis der Stadt Leipzig. Liste der künstlerischen Arbeiten Bibliografie (Romane): Jedes Leben hat auch seine Zeit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1974 Ausstellung einer Prinzessin, Mitteldeutscher Verlag Halle 1977 Axel und der Maler Sim, Kinderbuchverlag Berlin 1979 Die Beurteilung, Mitteldeutscher Verlag Halle 1981 Suche nach Karalautschi/Report einer Kindheit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984 Liane und ihr Baby, Kinderbuchverlag Berlin 1988 Küchengespräche mit Frau L. (Portraits und Geschichten), Mitteldeutscher Verlag Halle 1989 Drei Kastanien aus Königsberg, Mitteldeutscher Verlag Halle 1990 Wer gibt uns unsere Träume zurück, Langen Müller Verlag, München 1995 Im Mantel von Allerleirauh, BS Verlag Rostock 1995 Gerda, das Nuschtchen. Drei Erzählungen zwischen Königsberg und Tangermünde, OsirisDruck, Leipzig 2007 Elchritter. Fast ein Märchen aus vergangenen Tagen, OsirisDruck, Leipzig 2008
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Das grüne Ungeheuer, Labyrinth im Kaoko-Veld und andere spannende DDR-Abenteuerromane: Die fünf Leben des Dr. Gundlach, Der Mann auf den Klippen, Labyrinth im Kaoko-Veld
Die todkranke Mutter der dreizehnjährigen Gerda bittet die 'Gnädige', bei der sie zusätzlich zu ihrer Arbeit an der Wäscherolle beim Hausputz hilft, sich um ihre Tochter zu kümmern. Als die Frau drei Tage später stirbt, wird die (fast) fensterlose Speisekammer als Schlafraum für das Mädchen hergerichtet, das ein Jahr später die Schule verlässt und die entlassene Dienstmagd ersetzt. Gerda hält auch auf der Flucht aus Königsberg ihren 'Herrschaften' die Treue und trägt in der schweren Nachkriegszeit mit ihrer Hände Arbeit in der neuen Heimat Tangermünde ganz wesentlich zur Ernährung bei. Ganz allmählich und sehr zaghaft entwickelt sich bei Gerda etwas Selbstbewusstsein, die nun die Frau nicht mehr 'Gnädige' nennt. LESEPROBE: Wenn ich mich nicht irre, blieb Edith nach Gerdas Konfirmation noch ein weiteres Jahr, zumindest eine Reihe von Monaten, bei uns, um Gerda richtig einzuarbeiten. Das geschah weniger aus Rücksichtnahme auf das spillerige, immer noch einem zwölfjährigen Kind gleichende Jerdachen als auf meine Mutter, die in anderen Umständen war und wahrscheinlich daran dachte, eines der beiden Mädchen als Kindermädchen zu gebrauchen. Das Kind wurde tot geboren. Davon erfuhr ich erst, als ich schon erwachsen war. Die Eltern hatten wohl den Mädchen verboten, mir davon zu erzählen. Dabei muss dieses Geschehen eine chaotische Wirkung auf meine Eltern gehabt haben, denn für eine Zeit lang ließen sie die beiden Dienstmädchen und auch mich aus den Augen. Das gab uns Freiräume und auch Gerda die Möglichkeit, sich noch einmal kindlich auszuspielen. Jerdachen musste tatsächlich Kind sein, ebenso wie ich. Das dritte, neugeborene Baby war meine Puppe, die wurde in den Kinderwagen meiner toten Schwester gebettet. Unsere 'Eltern' waren Dora und Edith. Dora überragte Jerdachen um eine Handbreite, war ein hübsches, kräftiges, mehr ihrer Mutter ähnelndes Mädchen. Sie war der Vater unserer improvisierten Familie, Edith die Mutter. Das Spiel wurde in den Anlagen am Oberteich betrieben, dazu hatten sie den Wäschevorrat des toten Kindes 'ausgeliehen', Laken, Badetücher, Windeln. Während Gerdas und meine Aufgabe darin bestand, artig oder ungezogen zu sein, zu petzen, auf 'unsere kleine Schwester' aufzupassen, gelobt oder bestraft zu werden, schliefen die Eltern wiederholt miteinander auf Parkbänken, von einem großen Moltontuch zugedeckt. Irgendetwas war da, aber ich begriff es nicht.

Elisabeth Schulz-Semrau Am 14.7.1931 als Tochter eines Beamten im ehemaligen Königsberg/Preußen (heute Kaliningrad) geboren. Mädchenname: Elisabeth Appe. Vier Jahre konfessionelle Grundschule, drei Jahre Lyzeum. 1945 Flucht in die Altmark, Tangermünde. Oberschule ohne Abschluss. 1948 bis 1949 Lehrerbildungsinstitut, ab November 1949 Lehrerin. Fernstudium für 1. und 2. Lehrerprüfung, Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam. Bis Ende August 1967 Lehrerin in Rangsdorf bei Berlin. Während dieser Zeit Gedichte geschrieben. Von 1967-1970 Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Zwei Jahre freischaffend, danach 14 Jahre Lehrtätigkeit im Fach Prosa (bei Fernstudenten) an diesem Institut, zuletzt als Dozentin. Von 1986-1990 für vier Jahre vom Hochschuldienst beurlaubt, in dieser Zeit freischaffend. Verwitwet, zwei Söhne. Wohnhaft in Leipzig, Berlin, Rangsdorf, jetzt wieder Berlin. Auszeichnungen: Förderpreis des Mitteldeutschen Verlages Kunstpreis der Stadt Leipzig. Liste der künstlerischen Arbeiten Bibliografie (Romane): Jedes Leben hat auch seine Zeit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1974 Ausstellung einer Prinzessin, Mitteldeutscher Verlag Halle 1977 Axel und der Maler Sim, Kinderbuchverlag Berlin 1979 Die Beurteilung, Mitteldeutscher Verlag Halle 1981 Suche nach Karalautschi/Report einer Kindheit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984 Liane und ihr Baby, Kinderbuchverlag Berlin 1988 Küchengespräche mit Frau L. (Portraits und Geschichten), Mitteldeutscher Verlag Halle 1989 Drei Kastanien aus Königsberg, Mitteldeutscher Verlag Halle 1990 Wer gibt uns unsere Träume zurück, Langen Müller Verlag, München 1995 Im Mantel von Allerleirauh, BS Verlag Rostock 1995 Gerda, das Nuschtchen. Drei Erzählungen zwischen Königsberg und Tangermünde, OsirisDruck, Leipzig 2007 Elchritter. Fast ein Märchen aus vergangenen Tagen, OsirisDruck, Leipzig 2008
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Das grüne Ungeheuer, Labyrinth im Kaoko-Veld und andere spannende DDR-Abenteuerromane: Die fünf Leben des Dr. Gundlach, Der Mann auf den Klippen, Labyrinth im Kaoko-Veld

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Die todkranke Mutter der dreizehnjährigen Gerda bittet die 'Gnädige', bei der sie zusätzlich zu ihrer Arbeit an der Wäscherolle beim Hausputz hilft, sich um ihre Tochter zu kümmern. Als die Frau drei Tage später stirbt, wird die (fast) fensterlose Speisekammer als Schlafraum für das Mädchen hergerichtet, das ein Jahr später die Schule verlässt und die entlassene Dienstmagd ersetzt. Gerda hält auch auf der Flucht aus Königsberg ihren 'Herrschaften' die Treue und trägt in der schweren Nachkriegszeit mit ihrer Hände Arbeit in der neuen Heimat Tangermünde ganz wesentlich zur Ernährung bei. Ganz allmählich und sehr zaghaft entwickelt sich bei Gerda etwas Selbstbewusstsein, die nun die Frau nicht mehr 'Gnädige' nennt. LESEPROBE: Wenn ich mich nicht irre, blieb Edith nach Gerdas Konfirmation noch ein weiteres Jahr, zumindest eine Reihe von Monaten, bei uns, um Gerda richtig einzuarbeiten. Das geschah weniger aus Rücksichtnahme auf das spillerige, immer noch einem zwölfjährigen Kind gleichende Jerdachen als auf meine Mutter, die in anderen Umständen war und wahrscheinlich daran dachte, eines der beiden Mädchen als Kindermädchen zu gebrauchen. Das Kind wurde tot geboren. Davon erfuhr ich erst, als ich schon erwachsen war. Die Eltern hatten wohl den Mädchen verboten, mir davon zu erzählen. Dabei muss dieses Geschehen eine chaotische Wirkung auf meine Eltern gehabt haben, denn für eine Zeit lang ließen sie die beiden Dienstmädchen und auch mich aus den Augen. Das gab uns Freiräume und auch Gerda die Möglichkeit, sich noch einmal kindlich auszuspielen. Jerdachen musste tatsächlich Kind sein, ebenso wie ich. Das dritte, neugeborene Baby war meine Puppe, die wurde in den Kinderwagen meiner toten Schwester gebettet. Unsere 'Eltern' waren Dora und Edith. Dora überragte Jerdachen um eine Handbreite, war ein hübsches, kräftiges, mehr ihrer Mutter ähnelndes Mädchen. Sie war der Vater unserer improvisierten Familie, Edith die Mutter. Das Spiel wurde in den Anlagen am Oberteich betrieben, dazu hatten sie den Wäschevorrat des toten Kindes 'ausgeliehen', Laken, Badetücher, Windeln. Während Gerdas und meine Aufgabe darin bestand, artig oder ungezogen zu sein, zu petzen, auf 'unsere kleine Schwester' aufzupassen, gelobt oder bestraft zu werden, schliefen die Eltern wiederholt miteinander auf Parkbänken, von einem großen Moltontuch zugedeckt. Irgendetwas war da, aber ich begriff es nicht.

Elisabeth Schulz-Semrau Am 14.7.1931 als Tochter eines Beamten im ehemaligen Königsberg/Preußen (heute Kaliningrad) geboren. Mädchenname: Elisabeth Appe. Vier Jahre konfessionelle Grundschule, drei Jahre Lyzeum. 1945 Flucht in die Altmark, Tangermünde. Oberschule ohne Abschluss. 1948 bis 1949 Lehrerbildungsinstitut, ab November 1949 Lehrerin. Fernstudium für 1. und 2. Lehrerprüfung, Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Potsdam. Bis Ende August 1967 Lehrerin in Rangsdorf bei Berlin. Während dieser Zeit Gedichte geschrieben. Von 1967-1970 Studium am Institut für Literatur Johannes R. Becher in Leipzig. Zwei Jahre freischaffend, danach 14 Jahre Lehrtätigkeit im Fach Prosa (bei Fernstudenten) an diesem Institut, zuletzt als Dozentin. Von 1986-1990 für vier Jahre vom Hochschuldienst beurlaubt, in dieser Zeit freischaffend. Verwitwet, zwei Söhne. Wohnhaft in Leipzig, Berlin, Rangsdorf, jetzt wieder Berlin. Auszeichnungen: Förderpreis des Mitteldeutschen Verlages Kunstpreis der Stadt Leipzig. Liste der künstlerischen Arbeiten Bibliografie (Romane): Jedes Leben hat auch seine Zeit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1974 Ausstellung einer Prinzessin, Mitteldeutscher Verlag Halle 1977 Axel und der Maler Sim, Kinderbuchverlag Berlin 1979 Die Beurteilung, Mitteldeutscher Verlag Halle 1981 Suche nach Karalautschi/Report einer Kindheit, Mitteldeutscher Verlag Halle 1984 Liane und ihr Baby, Kinderbuchverlag Berlin 1988 Küchengespräche mit Frau L. (Portraits und Geschichten), Mitteldeutscher Verlag Halle 1989 Drei Kastanien aus Königsberg, Mitteldeutscher Verlag Halle 1990 Wer gibt uns unsere Träume zurück, Langen Müller Verlag, München 1995 Im Mantel von Allerleirauh, BS Verlag Rostock 1995 Gerda, das Nuschtchen. Drei Erzählungen zwischen Königsberg und Tangermünde, OsirisDruck, Leipzig 2007 Elchritter. Fast ein Märchen aus vergangenen Tagen, OsirisDruck, Leipzig 2008

Product Details

ISBN-13: 9783863943608
Publisher: EDITION digital
Publication date: 02/09/2012
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 133
File size: 430 KB
Language: German

About the Author

Wolfgang Schreyer, geboren 1927 in Magdeburg. Oberschule, Flakhelfer, Soldat, US-Kriegsgefangenschaft bis 1946. Debütierte mit dem Kriminalroman "Großgarage Südwest" (1952), seitdem freischaffend, lebt in Ahrenshoop. 1956 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis für den Kriegsroman "Unternehmen Thunderstorm". Schreyer zählt zu den produktivsten und erfolgreichsten Autoren spannender Unterhaltungsliteratur in der DDR, schrieb Sachbücher, Szenarien für Funk und mehr als zwanzig Romane mit einer Gesamtauflage von 6 Millionen Exemplaren. Dietmar Beetz Geb. 1939 in Neustadt am Rennsteig. Oberschulbesuch in IImenau; Medizinstudium in Leipzig und Erfurt. 1965/66 Schiffsarzt; Ausbildung zum Hautarzt und Spezialisierung für Betriebsmedizin; 1973 als Arzt in Guinea-Bissau. Wohnt in Erfurt und arbeitet bis zur Stunde in seinem Beruf. Wissenschaftliche Publikationen und seit 1971 an die 60 Buchtitel in hoher Gesamtauflage. Einige Preise literarischer Art. Einspänner seit dem Austritt aus diversen Vereinen. Bibliographie Arzt im Atlantik, Erzählung, Berlin 1971 Blinder Passagier für Bombay, Roman, Berlin 1974 Visite in Guiné-Bissau, Reportage, Berlin 1975 Der Schakal im Feigenbaum und andere Märchen aus Guinea-Bissau, Berlin 1977 Skalpell und Sextant, Gedichte, Halle (Saale) 1977 Späher der Witbooi-Krieger, Roman, Berlin 1978 Weißer Tod am Chabanec, Roman, Berlin 1979 Malam von der Insel, Kinderbuch, Berlin 1981 Mord am Hirschlachufer, Roman, Rudolstadt 1982 Oberhäuptling der Herero, Roman, Berlin 1983 Familien-Theater, Kinderbuch, Berlin 1984 Labyrinth im Kaoko-Veld, Roman, Berlin 1984 Tintenfisch dressiert, Gedichte, Halle-Leipzig 1985 Der fliegende Löwe und andere Märchen der Nama, Halle (Saale) 1986 Gift für den Herrn Chefarzt, Roman, Halle-Leipzig 1987 Rabenvater Schmidt, Kinderbuch, Halle (Saale) 1987 Attentat in Rutoma, Roman, Berlin 1987 Abrechnung am Klosterfriedhof, Roman, Berlin 1989 Flucht vom Waterberg, Roman, Berlin 1989 Rund um die Talsperre Schönbrunn, Wanderheft, Gotha 1992 Das Goldland des Salomo, Roman, Erfurt 1993 Haupthaarstudie und andere Arztgeschichten aus der Vor-Seehofer-Zeit, Berlin 1993 Rhinos Reise, Kinderbuch, München 1996 Kurzschluß im Hirnkasten, Epigramme und Aphorismen, Selm 1996 Der Alte und das Biest, Krimi-Etüden, Berlin 1998 Unterm Gedankenmüll, Gedichte, Dorsten 1998 Rhön-Flirt, Roman, Hünfeld 1999 Fahndung am Rennsteig, Roman, München 2000 Tamba und seine Tiere, Märchen aus Afrika, nach alten Quellen neu erzählt, München 2001 Weihnachtshund und Bambusrüssel, Erzählung, Erfurt 2001 Cowboy Pitt, Erzählung, Erfurt 2001 Insel der Piraten, Erzählung, Erfurt 2001 Experten für Sex, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2001 Urwaldparfüm, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2001 Subtiler Quark, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2001 Die Gräfin und der Spielmann, Märchen - neu erzählt nach Karl Otto Beetz, Erfurt 2002 Humani-tätärätä, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2003 2/3-Dummheit, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2002 Süßes Geheimnis, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2004 Reform-Dracula, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2004 BeziehungsKästen, Erzählung, Erfurt 2005 Kuscheltier-Gruß, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2005 Vor Gottvaters Bürotür, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2005 Frust-Frucht, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2006 Anton G. - Eine Krankengeschichte, Erfurt 2006 E-Mail in Keilschrift, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2006 Ball-Kunst mit Spiel-Datsch, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2007 ...und mählich weltkriegsreif, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2007 Am Zwerchfell-Äquator, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2008 Matscho vom Feinsten, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2008 Kaleidoskop in b, Splitter einer -biographie, Erfurt 2008 Body-Markt-Index, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2009 Mindestens monströs, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2009 Im Guiness-Buch der Retorte, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2009 Pfeifen im EURO-Keller, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2010 Jubel-Mumien-Katzentisch, Haiku und andere Sprücher, Erfurt 2010 Ährfort's Hälden-Schrey, Haiku und andere Sprüche, Erfurt Alters-Trampolin, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2011 Herzschlag Global-Zorn, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2011 Cosa Nostra-Impf-Zock-Deal, Haiku und andere Sprüche, Erfurt 2011

Read an Excerpt

Reyes setzte das Glas ab. Ohne meinen Gruß zu erwidern, antwortete er: "Auf Sie, Capitán, haben wir gerade gewartet. Ihren Fall werden wir auch gleich klären. Sie werfen unsere kostbaren Bomben nach Gutdünken ab, nicht wahr?"
Er wusste es also schon. Auch bei ihm hatte man mich denunziert, und anders als Mendoza glaubte er mir nicht. Dass Vorgänge innerhalb der Luftwaffe gleichfalls in seinen Geschäftsbereich fielen, war mir neu. Doch pflegen Sicherheitsbeauftragte ihre Kontrolle gern über Ressortgrenzen hinaus auszudehnen. Pflichteifer, Ehrgeiz und Misstrauen verleiten sie dazu, ihre Nase möglichst in jeden Brei zu stecken. Bestrebt, viele Fäden in ihrer Hand zu vereinen, um sie zum Knoten unumschränkter Macht zu schürzen oder Feinden daraus einen Strick zu drehen, sind sie genötigt, eine stattliche Spitzelschar zu beschäftigen. Solche Vertrauensmänner nannte man hierzulande "Soplón de policía".
Herr von Hardenberg murmelte eine Entschuldigung, er ließ uns allein; mit derart heiklen Dingen wollte er nichts zu tun haben. Ich setzte mich auf seinen Platz und blickte dem bullenhaften Reyes fest in die Augen. Er starrte zurück. Ich sagte: "Haben Sie sich extra deshalb herbemüht?" in der schwachen Hoffnung, er habe Chabelita nur meinetwegen vernommen, nicht aber wiedererkannt. Ich war ziemlich ratlos. Mit jeder Minute verschlimmerte sich meine Lage. Denn sobald ihm berichtet wurde, dass ich diesmal die Bomben sogar wieder mitgebracht hatte, würde er mich festnehmen lassen.
Unvermittelt stand er auf, schüttete mir den Rest seines Weins ins Gesicht und sagte: "Kommen Sie mit. Wir werden Ihnen was zeigen."
Ich folgte ihm ohne Widerspruch. Hinter mir ging der Soldat, seine Stiefel tappten über das Pflaster, die Waffe hielt er im Anschlag. Wir passierten das Tor in der rückwärtigen Mauer des Patio und gelangten auf den Wirtschaftshof.
"Ihr Dragoneante beantwortete unsere Fragen nicht", erklärte er mir. "Wir wollen sehen, ob 'er' jetzt den Mund auftut." Dabei stapfte er auf jene Tür zu, die zu den Stallungen und der Autogarage führte. Sein Leibwächter hielt sich weiter in meinem Rücken. Ich konnte hören, wie er an seinem Schießeisen manipulierte.
"Sie fürchten sich wohl mit mir allein?", fragte ich.
Er lachte kurz auf, musterte mich von Kopf bis Fuß und wies den Mann an, im zweiten Hof Posten zu fassen. Wir kamen nun in den dritten. Ich hatte ihn noch nie betreten. Unauffällig riegelte ich hinter mir ab, sah aber gleich, warum Reyes seinen Wachmann leichten Herzens zurückgelassen hatte. Neben dem Misthaufen nämlich stand ein weiterer Aufpasser, wenn auch ohne geschulterte Maschinenpistole. Ihm gehörte ein Karabiner, und der diente jetzt einem anderen Zweck: Zu seinen Füßen lag in der prallen Sonne Chabelita - ein Bündel aus khakibraunem Uniformtuch.
Ich kann nicht behaupten, dass dieser Anblick mich entsetzt oder gar rasend gemacht hätte. Gefühlsausbrüche verleiten zur Unbesonnenheit, und ich befand mich schon so im Nachteil, dass ich haushalten musste mit meiner Kraft. Die Wut kommt bei mir immer erst hinterher. Ich musste etwas tun, und die Wahrheit ist, dass ich bis zur letzten Sekunde nicht wusste, was. Da lag sie zusammengerollt, Fliegen umschwärmten sie, Mücken saßen auf ihrem Gesicht. Das Gewehr steckte zwischen Kniekehlen und Armbeugen, wie ich das in Esquipulas schon öfter gesehen hatte. Luis Reyes hatte ihr den "Cepo de campaña" verordnet.
"Damit Sie keinen Unfug machen", sagte der Major, "los, geben Sie Ihren Revolver her." Bei diesen Worten hielt er den eigenen schon in der Hand, der Lauf zielte auf meinen Magen. Natürlich nahm er an, dieses Mädchen sei meine Geliebte. Für ihn war es selbstverständlich, dass ich nun versuchen würde, mich auf ihn zu stürzen. Mich dazu herauszufordern und dann wie einen tollen Hund abzuknallen wird ihm im Sinn gelegen haben.
Ob dem wirklich so war, ist nicht mehr festzustellen. Ich schnallte das leere Pistolenfutteral ab, reichte es ihm mit der Linken und schoss im selben Moment aus der Rocktasche. Denn es hatte gar keinen Zweck, sich mit ihm in ein Handgemenge einzulassen. Er war viel kräftiger als ich, und ich hatte keine Lust, mich auf dem Misthaufen von ihm verdreschen zu lassen. Nun fiel er hin, und eine Handbreit unterhalb des Halsansatzes erschien auf seiner Uniform ein dunkler Fleck.

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