33 Songs
Wenn Sie noch nie ein Buch über Popmusik in der Hand gehabt haben, dann sollten Sie dieses lesen. Sie werden danach (fast) alles wissen. Und sollten Sie glauben, bereits alles über die Geschichte der Popmusik zu wissen, dann wird Sie dieses Buch in Erstaunen versetzen. Mit Liebe zum Detail, sprachlicher Leichtigkeit und unglaublicher Assoziationsfreude schlägt Wolfgang Pollanz einen breiten popmusikalischen Fächer auf. „Dieses wunderbar subjektive Buch ist bis zum Rand vollgestopft mit all den Nichtigkeiten und Nebensächlichkeiten, die Popmusik so verführerisch machen.“ Franz Adrian Wenzl (Austrofred, Kreisky)
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33 Songs
Wenn Sie noch nie ein Buch über Popmusik in der Hand gehabt haben, dann sollten Sie dieses lesen. Sie werden danach (fast) alles wissen. Und sollten Sie glauben, bereits alles über die Geschichte der Popmusik zu wissen, dann wird Sie dieses Buch in Erstaunen versetzen. Mit Liebe zum Detail, sprachlicher Leichtigkeit und unglaublicher Assoziationsfreude schlägt Wolfgang Pollanz einen breiten popmusikalischen Fächer auf. „Dieses wunderbar subjektive Buch ist bis zum Rand vollgestopft mit all den Nichtigkeiten und Nebensächlichkeiten, die Popmusik so verführerisch machen.“ Franz Adrian Wenzl (Austrofred, Kreisky)
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by Wolfgang Pollanz
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Overview

Wenn Sie noch nie ein Buch über Popmusik in der Hand gehabt haben, dann sollten Sie dieses lesen. Sie werden danach (fast) alles wissen. Und sollten Sie glauben, bereits alles über die Geschichte der Popmusik zu wissen, dann wird Sie dieses Buch in Erstaunen versetzen. Mit Liebe zum Detail, sprachlicher Leichtigkeit und unglaublicher Assoziationsfreude schlägt Wolfgang Pollanz einen breiten popmusikalischen Fächer auf. „Dieses wunderbar subjektive Buch ist bis zum Rand vollgestopft mit all den Nichtigkeiten und Nebensächlichkeiten, die Popmusik so verführerisch machen.“ Franz Adrian Wenzl (Austrofred, Kreisky)

Product Details

ISBN-13: 9783902901217
Publisher: edition keiper
Publication date: 04/04/2013
Sold by: Libreka GmbH
Format: eBook
Pages: 220
File size: 736 KB
Language: German

About the Author

Wolfgang Pollanz, geb. 1954 in Graz, lebt in Wies, Steiermark. Seit 1989 Herausgeber der 'edition kürbis', seit 1998 von 'pumpkin records'. Als Schriftsteller mit verschiedensten Preisen ausgezeichnet. Zahlreiche Veröffentlichungen (Romane, Prosa, Gedichte sowie Texte in Literaturzeitschriften und Anthologien), Verfasser von Theaterstücken und Hörspielen.

Read an Excerpt

FavouritesElf Lieblingslieder, von denen einige mich schon sehr,sehr lange begleiten; eine sehr persönliche Auswahl allerdings,die nichts weiter repräsentiert als einen Teil meinesganz eigenen kleinen Kanons.1Thunderclap Newman'Something in the Air' (1969)Eigentlich war dieser Song von Anfang an so etwaswie ein Donnerschlag, denn niemand, am allerwenigstendie Band selbst, hatte damit gerechnet, dass dieSingle 'Something in the Air' ein derartiger Erfolgwerden könnte. Nicht nur dass sie in England und imRest der Welt in den Hitparaden war, sie wird bis heutein den Formatradios gespielt und es gibt kaum eineKompilation aus jener Zeit, auf welcher der Song fehlt.Auch wenn man viele Nummern aus der Frühzeit derPopmusik heute kaum mehr hören mag, dieses One-Hit-Wonder gehört nicht dazu, es ist ein zeitloser Klassikergeworden. Der Gründer der Band war ein ehemaligerRoadie der Who, Pete Townshend zeigte sich bereit,die Songs, die John 'Speedy' Keen geschrieben hatte,zu veröffentlichen, der damals erst 15-jährige JimmyMcCulloch, der später bei Paul McCartneys Wings einstieg,wurde als Gitarrist angeheuert, ebenso wie der8Jazzpianist Andy 'Thunderclap' Newman. Es war nichtdas erste Mal in der Popgeschichte, dass ein einzelnesMitglied einer Band den Namen gab. Fleetwood Mac,benannt nach dem Schlagzeuger Mick Fleetwood, sindein berühmtes Beispiel, Kool and The Gang benanntensich nach dem Bassisten, Echo and the Bunnymenallerdings nach einer Drum Machine. Andere wiederverwendeten fiktive Namen oder bekannte Charaktereaus Filmen oder Büchern. Creedence Clearwater Revivalheißen angeblich nach Tom Fogertys Freund Credence,der gerne Clearwater-Bier trank, Jethro Tull nach demAutor eines landwirtschaftlichen Handbuchs aus dem18. Jahrhundert. Weniger der Vergangenheit verhaftetwaren die New-Wave-Popper Duran Duran, benanntnach einem Bösewicht im Film Barbarella, Heaven 17bezogen sich auf eine Band, die in Anthony Burgess’Clockwork Orange vorkommt, Veruca Salt nach einerFigur aus Charlie and the Chocolate Factory. Aber es gibtauch Bandnamen, die sich explizit auf Songs beziehen,die Metal-Band Judas Priest auf einen Dylan-Song,Deacon Blue auf einen Song von Steely Dan, die wiederumnach dem Namen eines Dildo in William S.Burroughs’ Naked Lunch benannt sind. Bei der Suchenach originellen und ausgefallenen Namen wird aberauch oft ganz schön über die Stränge geschlagen.Absolute Lieblingsnamen in dieser Liste: Question Markand the Mysterians, The Dead Milkmen, Jesus Christand the Nailknockers oder Pete Picasso and the RockSculptors. Bei einigen dieser Bands braucht man eigentlichgar nichts hören, die Namen allein schon reichen,um sie gut zu finden. Und dann gibt es auch noch jedeMenge Geschichten und bisweilen wohl auch Mythen,9wie Bands überhaupt zu ihren Namen gekommen sind;die Bay City Rollers,2 bis heute die Blaupause einerklassischen Teeny-Bopper-Boygroup, haben angeblicheinen Pfeil auf eine Karte geworfen und landetenin Bay City, Michigan. Der Klassiker schlechthin sindBands, die erklären, sie hätten ihren Namen wahllos ineinem Wörterbuch gefunden, wie etwa Grateful Dead,die zuerst Warlocks hießen und einen neuen Namenbrauchten, als sie herausfanden, dass es bereits eine Banddieses Namens gab. Weitere bekannte Wörterbuch-Bands: R.E.M., The Pixies, Incubus. Und sollte einemangehenden Musiker oder einer frisch gegründetenGruppe einmal kein Name einfallen, kann man etwa aufdie 'Unofficial Dave Barry Website' gehen, auf der deramerikanische Satiriker und Pulitzer-Preisträger3 unteranderem folgende Vorschläge macht: The ContaminatedTumbleweeds, Elmo Wendorf and the Cow Fitters oderMature Hamsters. Auch nicht schlecht: The StomachContents, Sheep Eyeballs, Earl Piedmont and theDiphtongs. Ebenfalls im Internet finden sich unzähligeSeiten mit Band-Name-Generators, gleich der ersteVersuch dort bringt etwa Ergebnisse wie Senior Stern,Anything Mars oder Storage Party of the ComplicatedNovice. Wer sich ein wenig mit Musiksoftware beschäf-2 Die Bay City Rollers waren die erste von vielen Bands, die angeblich diegrößte Gruppe seit den Beatles waren. Die kurze Zeit ihres Erfolgs in der Mitteder Siebziger Jahre wurde in Anlehnung an die Beatlemania auch als Rollermaniabezeichnet. Die Fans der Gruppe waren in der Zeit an den Tartan-Schals erkennbar,die am Gürtel oder an den Handgelenken getragen wurden.3 Dave Barry ist unter anderem Autor von Dave Barry’s Book of Bad Songs, lautdem 'MacArthur Park', gesungen von Richard Harris, der schlimmste Song allerZeiten ist, auf den Plätzen folgen 'Yummy Yummy Yummy (I Got Love in MyTummy)' von Ohio Express und '(You’re) Having My Baby' von Paul Anka.10tigt hat, wird vielleicht das Programm 'Band-in-a-Box'kennen, bei der man Stil und Tonart eingeben kann undeinem konsequenterweise auch gleich der Name für dasauf diese Weise erzeugte Musikstück mitgeliefert wird.Ein Namengenerator für die virtuelle Band ist dort allerdingsnoch nicht implementiert.Der Name The Who, die sich ursprünglich The Detoursnannten, war angeblich der Vorschlag eines Zimmerkollegenvon Pete Townshend. Zu der Zeit jedoch, als dieser'Something in the Air' produzierte und unter demPseudonym Bijou Drains auch Bass spielte, war die Band,die bis heute mehr als 100 Millionen Platten verkauft hat,bereits weltberühmt, war bei den legendären Festivals inMonterey und Woodstock ebenso aufgetreten wie beijenem auf der britischen Isle of Wight. Eigentlich war esbei der Recording Session nur darum gegangen, ein paarSongs von Speedy Keen aufzunehmen, die Mitglieder derBand hatten sich vorher noch nie getroffen. Vor allem derschrullige Pianist, den man auf einem Beatclub-Video mitAnzug, Fliege und Hut sehen kann, gab der Band ihr für diedamalige Zeit äußerst seltsames Image, das auch mit demungewöhnlichen und rhythmisch vertrackten Pianosolo imMittelteil des Songs korrespondiert. Die Band wäre wohlauch nie live aufgetreten, wenn 'Something in the Air'nicht ein derartiger Erfolg geworden wäre, etwa NummerEins in den britischen Charts zwischen 'The Ballad of Johnand Yoko' und 'Honky Tonk Women' von den RollingStones. Nach einem halben Jahr, im Dezember 1969,waren bereits mehr als eine Million Kopien der Single verkauftworden, alles was danach kam, unter anderem auchdas großartige Album Hollywood Dream, war daran gemes11sen nur ein Flop. Angeblich gab es daher insgesamt nur fünfLiveauftritte der Band, bevor sie trotz des Riesenhits undeiner Goldenen Schallplatte wieder auseinanderging. DieIdee der Goldenen Schallplatte kam übrigens ursprünglichaus den Vereinigten Staaten, vergeben wurde sie füreine Million verkaufte Einheiten. Die erste Verleihung fürein ganzes Album erfolgte 1957 an Harry Belafonte fürCalypso. Heute gibt es in den USA für 500.000 verkaufteAlben Gold, für eine Million Platin, für zehn MillionenDiamant. In Deutschland bekommt man für 100.000Gold, in Österreich für 10.000, in einigen Ländern genügenweit geringere Verkäufe. Inzwischen werden natürlichauch digitale Downloads4 und Klingeltöne berücksichtigt.Eigentlich hätte der kommerziell so erfolgreiche und demLabel satte Gewinne einbringende Song ja 'Revolution'heißen sollen, ein Titel, der bis heute vom gleichnamigenSong der Beatles besetzt ist. Dass in jenen Jahren etwas inder Luft lag, Veränderung, neue Zeiten, neue Musik undneues Denken, Revolution, das ist ein viel zu oft verwendetesKlischee diese Epoche betreffend, und soll hier auch garnicht weiter verhandelt werden. Und doch gab es damalsvon Zeit zu Zeit, wenn eine neue Platte erschien, im Radioein später weltberühmter Song zum ersten Mal gespieltwurde, so etwas wie einen bestimmten Geruch in der Luft,ein Gefühl der Aufregung, das man in der Erinnerung mitpersönlichen Stimmungen und dem unwiederbringlichenDuft des Neuen in Verbindung bringt. Natürlich fällt4 Vergeben wurden übrigens auch 'Goldene Kassetten' und 'Goldene CDs',und ein wenig stellt sich jetzt die Frage, in welcher Form Künstler künftig eventuell'Goldene Downloads' erhalten werden.12einem aber in diesem Zusammenhang eventuell auch PhilCollins’ unsäglicher Song 'In the Air Tonight' ein, überden und dessen Verursacher wir hier lieber den Mantel desSchweigens breiten. 'Phil Collins […] ist das Amorpheschlechthin, ohne Kalkül, ohne Stil, ohne Kontur und ohnejegliche Idee', schreibt etwa Martin Büsser in Antipop. Etwasnäher am Thema ist 'The Air That I Breathe', in Europabekannt geworden durch die Version der britischen BandThe Hollies. Und dann gibt es noch den Song 'Air' von derIncredible String Band, den man wohl auf ewige Zeiten mitder großartig sarkastischen Szene 'How to smoke a joint'aus Miloš Formans erstem amerikanischen Film Taking Offaus dem Jahre 1971 verbinden wird, in der ein Club vonMittelklasse-Spießbürgern gemeinsam Gras raucht, angeblichum die jüngere Generation besser verstehen zu können.Im Grunde ist es verwunderlich, dass in einerKunstform wie der Popmusik, einer der wenigen genuinenkünstlerischen Leistungen der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts, so wenige Songs von dem Begriff handeln,den Peter Sloterdijk in seinem Buch Luftbeben5 explizitals bedroht bezeichnet, denn das Selbstverständliche wieLuft und Atmosphäre sei in der Geschichte des letztenJahrhunderts 'unter einen Explikationsdruck geraten, derdie Seinsweise dieser Gegebenheiten' von Grund auf verändere.Sloterdijk sucht in diesem Buch nach dem Beitrag,den das 20. Jahrhundert zur Geschichte der Menschheitgeleistet habe: Es seien dies drei Kriterien, nämlich diePraxis des Terrorismus, das Konzept des Produktdesigns5 Peter Sloterdijk. Luftbeben. An den Quellen des Terrors. Frankfurt am Main,2002.13und der Umweltgedanke. Ausgehend von dem Gedankeneiner diesen drei Begriffen gemeinsamen 'Urszene', nämlichdem ersten Großeinsatz von Chlorgasen am 22. April1915 durch die deutsche Armee an der Westfront beiYpern-Bogen, entwickelt er eine Geschichte des 'atmoterroristischenMusters', das als Blaupause nicht nur fürden Gaskrieg dient, sondern als Erklärungsmodell für alleweiteren Explikationsschritte terroristischer Angriffe aufden menschlichen Lebensraum, für die 'Einführung derUmwelt in den Kampf der Kontrahenten'. Man werde,so Sloterdijk, 'das 20. Jahrhundert als das Zeitalter inErinnerung behalten, dessen entscheidender Gedanke darinbestand, nicht mehr auf den Körper eines Feindes, sondernauf dessen Umwelt zu zielen.' Der historische Bogen, denSloterdijk bis in die Gegenwart zieht, führt über die agrarischeSchädlingsbekämpfung direkt zum genozidischen Gas-Exterminismus durch die Verwendung von Zyklon B imHolocaust bis zum geheimnisvollen HAARP-Projekt, vondem später noch die Rede sein wird. Der aus einer jüdischenKaufmannsfamilie stammende Fritz Haber (1868 - 1934),damals Direktor des Kaiser-Wilhelm-Institus für physikalischeChemie und Elektrochemie in Berlin, gilt als Erfinderdes Gaskriegs. Das dabei eingesetzte Chlorgas verwandeltsich bei Berührung mit den Schleimhäuten zu Salzsäure.Der britische Schriftsteller Arthur Conan Doyle hat alsAugenzeuge den ersten Giftgaseinsatz der Militärgeschichtebeschrieben: 'Die französischen Truppen beobachtetenüber die Brustwehr ihrer Gräben hinweg diese merkwürdigeWolke. Da sah man plötzlich, wie sie ihre Arme in die Luftwarfen, die Hände an den Hals legten und sich dann amBoden wälzten.' Haber war auch an der Entwicklung desSchädlingsbekämpfungsmittels Zyklon B beteiligt, das spä14ter von den Nationalsozialisten in den Vernichtungslagernzum Vergasen jüdischer Menschen verwendet wurde, darunterauch Mitglieder von Habers eigener Familie.Von all dem wusste Speedy Keen, der Autor von'Something in the Air' natürlich gar nichts, der Text ist mehrals simpel und lebt von einigen wenigen Schlagwörtern, diedamals in aller Munde waren, 'the revolution’s here', 'we’vegot to get it together', etc., aber er ist auch nicht dümmerals der von vielen anderen großen Hits. In der öffentlichenWahrnehmung hat er heute rein gar nichts mehr zu tun mitder gesellschaftlichen Stimmung seiner Entstehungszeit, erwird in TV-Serien ebenso verwendet wie in Werbungen.Nimmt man den Song als Gesamtkunstwerk, ist er schlichtweggroßartig.

Table of Contents

1 Thunderclap Newman. Something In the Air (1969). 7 2 David Baerwald. The Postman (1993). 15 3 Linda Thompson. Beauty (2007). 23 4 Pearls Before Swine. Rocket Man (1970). 30 5 The Monkees. Randy Scouse Git (1967). 35 6 The Kinks. Big Black Smoke (1966). 41 7 Toussaint McCall. Nothing Takes the Place of You (1967). 47 8 Slapp Happy. Scarred for Life (1998). 53 9 Noir Désir. Le Vent Nous Portera (2001). 58 10 Antony and the Johnsons. You Are My Sister (2005). 64 11 The Beatles. Happiness Is a Warm Gun (1968). 72 Forever & Ever. 79 12 Bob Dylan. Forever Young (1974). 79 13 The Beatles. Strawberry Fields Forever (1967). 83 14 The Beach Boys. Forever (1971). 87 15 Shirley Bassey. Diamonds Are Forever (1971). 92 16 Queen. Who Wants to Live Forever (1986). 95 17 Oasis. Live forever (1994). 99 18 Hawkwind. 10 Seconds of Forever (1973). 104 19 Carly Simon. Forever My Love (1974). 107 20 Babyshambles. Fuck Forever (2005). 112 21 The White Stripes. The Union Forever (2001). 117 22 Elvis Presley. Today, Tomorrow and Forever (1964). 121 Miscellaneous. 125 23 Boris Vian. Je Bois (1955). 125 24 Ringo Starr. It Don’t Come Easy (1971). 131 25 Tori Amos. You Can Bring Your Dog (2007). 135 26 The Cure. Killing an Arab (1979). 141 27 Kate Bush. Cloudbusting (1985). 148 28 Sigur Rós. Olsen Olsen (2002). 154 29 Die Antwoord. Enter the Ninja (2010). 160 30 Björk. Aeroplane (1993). 168 31 The Stranglers. Golden Brown (1981). 173 32 X-TG. Janitor of Lunacy (2012). 178 33 Jacques Brel. Le Moribond (1961). 184

Preface

'Many songs have been written.This is one of them.'(Mo’Horizons, 'Yes Baby Yes')Das 1999 erschienene erste Album Come Touch theSun von Mo’Horizons startet mit dem Song 'Yes BabyYes' und war der Beginn einer kleinen Erfolgsgeschichteder Nullerjahre, zwei deutsche Musiker, DJs, Remixer,Produzenten, you name it, experimentieren seither mit diversenDance-Stilen. Smells like club music, wird jetzt mancheiner denken, und genau das ist es auch, also ganz bestimmtnicht die Art von Musik, um die es in diesem Buch gehenwird. Auch wenn einem instrumentale KompositionenFreiraum lassen würden zum Erzählen von Geschichten,gehe ich doch lieber von dem aus, wofür sich die englischeBezeichnung lyrics eingebürgert hat. Diese wiederum stehenja auch nie für sich allein, Popmusik ist immer ein Amalgamaus Text, Musik und Attitüde, und ob die Musik oder derText einfach, kompliziert, üppig oder reduziert, die Attitüdedämlich, arrogant oder intelligent ist, tut wahrlich nichts zuSache. Sagt mir jemand, die Band XY habe großartige Texte,denke ich mir, völlig egal, ob der Text gut ist oder nicht,wenn der Song nicht gut ist, ist es unerheblich, worübergesungen wird – meistens über erwiderte oder unerwiderteLiebe, und will einer über Schlangenlederschuhe singen oderüber Erdbeerfelder und Eierschädel, solls auch sein. MancheSongs schleichen sich in die Gehirnwindungen ein und bleibendort für immer haften. Musik, das weiß man, bleibtviel länger im Gehirn abgespeichert als Sprache, und ichfrage mich, ob ich mich eines Tages, wenn die Altersdemenzmir meine Erinnerung an das Gewicht der Welt genommenhaben wird, an die Songs der Pixies, der Mothers of Inventionoder der Incredible String Band, um nur einige der vielen6Säulenheiligen meines musikalischen Kosmos zu nennen,erinnern werde können. Von dem eingangs erwähnten Song'Yes, Baby, Yes' von Mo’Horizons ist mir allerdings jetztschon nur die Einleitung in Erinnerung, nämlich die bedeutungsschwangereAnsage, 'Ladies and Gentlemen, manysongs1 have been written. This is one of them', der lautesGelächter des Publikums folgt. Sie sei, man gestatte es mir,so etwas wie ein Motto dieses Buches. Auf die Spuren einigerSongs begebe ich mich in dieser sehr persönlichen Auswahl.Es sind Lieder von Musikern und Musikerinnen, die mirpersönlich etwas bedeuten, und die es mir wert waren, darüberzu schreiben. In einer Zeit des Informations-Overkills,in der ein unendlicher Strom von All-You-Can-Hear-Musikdie allzeit verfügbaren Archive der Megaserver und Cloudsdurchzieht, möchte ich eine schmale Fährte von 33 subjektivausgewählten Songs legen, die einen durch diese chaotischeUnüberschaubarkeit führen kann, durch dieses digitaleUniversalarchiv, das so etwas wie eine populärmusikalische'Bibliothek von Babel' ist. Analog zu Borges’ Vorstellungvon einer Sammlung allen Wissens scheint heute ein universellesMusik-Archiv zu entstehen, das ebenso 'ilimitada yperiódica' ist wie jenes in der Erzählung des argentinischenDichters. Eines fernen Tages wird alle mögliche Musik in allihren universellen Kombinationen existieren und das Archivwird das Universum selbst sein. Dann wird alles wieder vonvorne beginnen. 1 In Gracenote, der weltweit größten Datenbank für Musik, sind aktuell etwa130 Millionen Tracks gelistet, die allerdings auch Coverversionen, Remixes, etc.beinhalten. Allein in den USA und Großbritannien erscheinen wöchentlich etwa50 neue Alben, also etwa 2.500 pro Jahr. Geht man von durchschnittlich zwölfSongs pro Album aus, ergäbe das allein im englischsprachigen Raum jährlich etwa30.000 Songs.
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