Die alte Welt der Pfrede

Sechstausend Jahre lang unterhielten Mensch und Pferd eine einzigartige, uberaus enge und folgenreiche Partnerschaft: Gemeinsam machten sie das, was wir als Geschichte bezeichnen. Anders als die meisten anderen animalischen Partner und Haustiere des Menschen diente das Pferd dem Menschen nicht nur zu Zwecken der Ernahrung und der Fortbewegung. Es trug ihn in den Krieg und auf Raubzuge, es half ihm, Lander und Kontinente zu erobern und dauerhaft in Besitz zu nehmen. Es wurde selbst zur Waffe, verkorperte den Schrecken und symbolisierte die Herrschaft; es war das politische Tier par excellence. Als solches uberlebt es bis heute in unseren Bildwelten, Traumen und Literaturen. Das 19. Jahrhundert sah das Pferd zunachst als wirkungsvollen Agenten der technischen und gesellschaftlichen Modernisierung und spater, gegen Ende des Jahrhunderts, als deren Opfer. Gleichzeitig verhalf es dem Pferd zu einer unerhorten symbolischen Prasenz in seinen Romanen, Gemalden, Fotos und seit den Anfangen des Films auch in diesem Medium: in Form des fruhen Western, den die Zeitgenossen als horse opera bezeichneten. Mit seinem Essay erinnert Ulrich Raulff an die fast schon vergessene Lebensgemeinschaft von Menschen und Pferden. Der Abschied von dieser alten Welt erscheint als ein Kapitel - und vielleicht eines der gravierendsten - in der Geschichte vom Auszug der Menschen aus der analogen Welt. Die Publikation greift die Gedanken des kurzlich erschienenen Buches Das letzte Jahrhundert der Pferde resumiernd auf und stellt die Frage, wie die Gemeinschaft von Menschen und Pferden in der Gegenwart aussieht und wie ihre Zukunft aussehen mag.

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Die alte Welt der Pfrede

Sechstausend Jahre lang unterhielten Mensch und Pferd eine einzigartige, uberaus enge und folgenreiche Partnerschaft: Gemeinsam machten sie das, was wir als Geschichte bezeichnen. Anders als die meisten anderen animalischen Partner und Haustiere des Menschen diente das Pferd dem Menschen nicht nur zu Zwecken der Ernahrung und der Fortbewegung. Es trug ihn in den Krieg und auf Raubzuge, es half ihm, Lander und Kontinente zu erobern und dauerhaft in Besitz zu nehmen. Es wurde selbst zur Waffe, verkorperte den Schrecken und symbolisierte die Herrschaft; es war das politische Tier par excellence. Als solches uberlebt es bis heute in unseren Bildwelten, Traumen und Literaturen. Das 19. Jahrhundert sah das Pferd zunachst als wirkungsvollen Agenten der technischen und gesellschaftlichen Modernisierung und spater, gegen Ende des Jahrhunderts, als deren Opfer. Gleichzeitig verhalf es dem Pferd zu einer unerhorten symbolischen Prasenz in seinen Romanen, Gemalden, Fotos und seit den Anfangen des Films auch in diesem Medium: in Form des fruhen Western, den die Zeitgenossen als horse opera bezeichneten. Mit seinem Essay erinnert Ulrich Raulff an die fast schon vergessene Lebensgemeinschaft von Menschen und Pferden. Der Abschied von dieser alten Welt erscheint als ein Kapitel - und vielleicht eines der gravierendsten - in der Geschichte vom Auszug der Menschen aus der analogen Welt. Die Publikation greift die Gedanken des kurzlich erschienenen Buches Das letzte Jahrhundert der Pferde resumiernd auf und stellt die Frage, wie die Gemeinschaft von Menschen und Pferden in der Gegenwart aussieht und wie ihre Zukunft aussehen mag.

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Die alte Welt der Pfrede

Die alte Welt der Pfrede

by Ulrich Raulff
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by Ulrich Raulff

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Sechstausend Jahre lang unterhielten Mensch und Pferd eine einzigartige, uberaus enge und folgenreiche Partnerschaft: Gemeinsam machten sie das, was wir als Geschichte bezeichnen. Anders als die meisten anderen animalischen Partner und Haustiere des Menschen diente das Pferd dem Menschen nicht nur zu Zwecken der Ernahrung und der Fortbewegung. Es trug ihn in den Krieg und auf Raubzuge, es half ihm, Lander und Kontinente zu erobern und dauerhaft in Besitz zu nehmen. Es wurde selbst zur Waffe, verkorperte den Schrecken und symbolisierte die Herrschaft; es war das politische Tier par excellence. Als solches uberlebt es bis heute in unseren Bildwelten, Traumen und Literaturen. Das 19. Jahrhundert sah das Pferd zunachst als wirkungsvollen Agenten der technischen und gesellschaftlichen Modernisierung und spater, gegen Ende des Jahrhunderts, als deren Opfer. Gleichzeitig verhalf es dem Pferd zu einer unerhorten symbolischen Prasenz in seinen Romanen, Gemalden, Fotos und seit den Anfangen des Films auch in diesem Medium: in Form des fruhen Western, den die Zeitgenossen als horse opera bezeichneten. Mit seinem Essay erinnert Ulrich Raulff an die fast schon vergessene Lebensgemeinschaft von Menschen und Pferden. Der Abschied von dieser alten Welt erscheint als ein Kapitel - und vielleicht eines der gravierendsten - in der Geschichte vom Auszug der Menschen aus der analogen Welt. Die Publikation greift die Gedanken des kurzlich erschienenen Buches Das letzte Jahrhundert der Pferde resumiernd auf und stellt die Frage, wie die Gemeinschaft von Menschen und Pferden in der Gegenwart aussieht und wie ihre Zukunft aussehen mag.


Product Details

ISBN-13: 9783796535154
Publisher: Schwabe
Publication date: 02/29/2016
Series: Jacob Burckhardt-Gesprache auf Castelen Series , #31
Pages: 23
Product dimensions: 6.00(w) x 1.25(h) x 9.00(d)
Language: German

About the Author

Ulrich Raulff, geb. 1950, ist Historiker, Autor und Ubersetzer. Er war Herausgeber der Kleinen Kulturwissenschaftlichen Bibliothek im Wagenbach Verlag und ubersetzte Werke von Michel Foucault, Jean Starobinski und Lucien Febvre. Von 1994 bis 2004 arbeitete er als Jounalist, war Feuilletonchef der FAZ (seit 1997) und Leitender Redakteur der Suddeutschen Zeitung (seit 2001). Seit 2004 ist er Direktor des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar. Fur seine Geschichte vom Nachleben Stefan Georges, Kreis ohne Meister, erhielt er 2010 den Preis der Leipziger Buchmesse. 2014 erschien Wiedersehen mit den Siebzigern. Die wilden Jahre des Lesens, 2015 Das letzte Jahrhundert der Pferde.

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