Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Universität Regensburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der folgenreichsten Ereignisse der mittelalterlichen Geschichte ist in seinen Ursachen und Ablauf bis jetzt immer noch ungeklärt: Die Kaiserkrönung Karls des Großen im Jahre 800. Zum ersten Mal entstand eine klare Abgrenzung zum byzantinischen Herrschaftsanspruch und mit dem mittelalterlichen Kaisertum wurde die antike Kaiseridee verchristlicht.
Karl der Große, der auch als „Vater Europas" bezeichnet wird, gilt auch heute noch als eine der bedeutendsten Personen des Mittelalters. Während seiner Herrschaftszeit erfuhr das Frankenreich seine größte Ausdehnung, innerhalb dessen alle germanischen Volksstämme vereint waren. Am 25. Dezember nahm er die Kaiserwürde im Petersdom in Rom an. Der genaue Ablauf der Krönungszeremonie ist aufgrund der nebelhaften Quellenlage schwer eindeutig nachzuvollziehen. Auch die Hintergründe, die zur Krönung Karls des Großen führten, werden in den vorhandenen Quellen unterschiedlich beschrieben. Über den groben historischen Hintergrund gibt es allerdings auch fundierte Fakten. Im Verlauf des 8. Jahrhunderts kommt es zu einer ständig zunehmenden Entfremdung des Papsttums von den Kaisern in Konstantinopel, dies entsprach einer wachsenden Hinwendung zur neuen Großmacht des karolingischen Frankenreiches. Des Weiteren beschleunigte vermutlich auch der Tod des Papstes Hadrian und der Amtsantritt seines Nachfolgers Leo III. den Weg zur Kaiserkrönung.
Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Dornenhecke, welche sich durch mannigfache Thesen vor der Kaiserfrage aufgerichtet hat und mittlerweile so dicht geworden ist, dass die Tatsachen selbst nur noch schwer zu erkennen sind, etwas zu lichten. Dies erweist sich aufgrund der bereits angesprochenen undurchsichtigen Literatur- und Quellenlage als äußerst kompliziert.