Ein Kleid aus Noten: Mittelalterliche Basler Choralhandschriften als Bucheinbande

Der interdisziplinare und reich illustrierte Sammelband thematisiert die mit Noten bekleideten Bucher des Basler Staatsarchivs. Dabei stehen die Objekte in ihrer gesamten materiellen Erscheinung im Mittelpunkt. Basler Buchbinder verwendeten nach der Reformation und bis ins spate 18. Jahrhundert hinein Pergamentseiten obsolet gewordener mittelalterlicher Choralhandschriften als Bucheinbande. Das Basler Staatsarchiv beherbergt eine Vielzahl solcher Objekte, die mehrheitlich aus den Archiven der Basler Kloster stammen. Bei den mit Choralfragmenten eingebundenen Dokumenten handelt es sich um archivierte spatmittelalterliche und neuzeitliche Akten, u.a. Verzeichnisse der Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen Einrichtungen. Der vorliegende Sammelband ist interdisziplinar angelegt: Die mit Noten bekleideten Bucher in ihrer gesamten materiellen Erscheinung und die Sichtbarkeit der darin enthaltenen historischen Schichten - fassbar in Gebrauchs- und Beschadigungsspuren, Beschriftungen, Schnitten, Etiketten sowie der eigentumlichen Diskrepanz zwischen Hulle und Umhulltem - stehen im Fokus der Texte wie auch der Fotografien. An den in der Publikation behandelten und fotografisch inszenierten 'vorgefundenen Objekten' ist ein Stuck Kulturgeschichte ablesbar. Dabei verweist der Ausdruck objet trouve nicht zufallig auf die Asthetik des Dadaismus und zielt ab auf die visuell starken Momente der De-Kontextualisierung und De-Semantisierung, die diesen Banden innewohnen.

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Ein Kleid aus Noten: Mittelalterliche Basler Choralhandschriften als Bucheinbande

Der interdisziplinare und reich illustrierte Sammelband thematisiert die mit Noten bekleideten Bucher des Basler Staatsarchivs. Dabei stehen die Objekte in ihrer gesamten materiellen Erscheinung im Mittelpunkt. Basler Buchbinder verwendeten nach der Reformation und bis ins spate 18. Jahrhundert hinein Pergamentseiten obsolet gewordener mittelalterlicher Choralhandschriften als Bucheinbande. Das Basler Staatsarchiv beherbergt eine Vielzahl solcher Objekte, die mehrheitlich aus den Archiven der Basler Kloster stammen. Bei den mit Choralfragmenten eingebundenen Dokumenten handelt es sich um archivierte spatmittelalterliche und neuzeitliche Akten, u.a. Verzeichnisse der Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen Einrichtungen. Der vorliegende Sammelband ist interdisziplinar angelegt: Die mit Noten bekleideten Bucher in ihrer gesamten materiellen Erscheinung und die Sichtbarkeit der darin enthaltenen historischen Schichten - fassbar in Gebrauchs- und Beschadigungsspuren, Beschriftungen, Schnitten, Etiketten sowie der eigentumlichen Diskrepanz zwischen Hulle und Umhulltem - stehen im Fokus der Texte wie auch der Fotografien. An den in der Publikation behandelten und fotografisch inszenierten 'vorgefundenen Objekten' ist ein Stuck Kulturgeschichte ablesbar. Dabei verweist der Ausdruck objet trouve nicht zufallig auf die Asthetik des Dadaismus und zielt ab auf die visuell starken Momente der De-Kontextualisierung und De-Semantisierung, die diesen Banden innewohnen.

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Overview

Der interdisziplinare und reich illustrierte Sammelband thematisiert die mit Noten bekleideten Bucher des Basler Staatsarchivs. Dabei stehen die Objekte in ihrer gesamten materiellen Erscheinung im Mittelpunkt. Basler Buchbinder verwendeten nach der Reformation und bis ins spate 18. Jahrhundert hinein Pergamentseiten obsolet gewordener mittelalterlicher Choralhandschriften als Bucheinbande. Das Basler Staatsarchiv beherbergt eine Vielzahl solcher Objekte, die mehrheitlich aus den Archiven der Basler Kloster stammen. Bei den mit Choralfragmenten eingebundenen Dokumenten handelt es sich um archivierte spatmittelalterliche und neuzeitliche Akten, u.a. Verzeichnisse der Einnahmen und Ausgaben der jeweiligen Einrichtungen. Der vorliegende Sammelband ist interdisziplinar angelegt: Die mit Noten bekleideten Bucher in ihrer gesamten materiellen Erscheinung und die Sichtbarkeit der darin enthaltenen historischen Schichten - fassbar in Gebrauchs- und Beschadigungsspuren, Beschriftungen, Schnitten, Etiketten sowie der eigentumlichen Diskrepanz zwischen Hulle und Umhulltem - stehen im Fokus der Texte wie auch der Fotografien. An den in der Publikation behandelten und fotografisch inszenierten 'vorgefundenen Objekten' ist ein Stuck Kulturgeschichte ablesbar. Dabei verweist der Ausdruck objet trouve nicht zufallig auf die Asthetik des Dadaismus und zielt ab auf die visuell starken Momente der De-Kontextualisierung und De-Semantisierung, die diesen Banden innewohnen.


Product Details

ISBN-13: 9783796533235
Publisher: Schwabe
Publication date: 10/01/2014
Pages: 245
Product dimensions: 6.50(w) x 1.50(h) x 9.50(d)
Language: German

About the Author

Matteo Nanni, geboren 1970, Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Romanistik in Cremona und Freiburg i. Br., 2003 Promotion zur Musik des 20. Jahrhunderts, seit 2009 Mitglied des NFS 'Bildkritik/eikones', Habilitation zum italienischen Trecento, seit 2011 Assistenzprofessor im Bereich der alteren Musikgeschichte am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universitat Basel. Caroline Scharli, geboren 1983, Studium der Kunstgeschichte und Religionswissenschaft in Basel und Berlin, seit 2011 Doktorandin und wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl fur Altere Kunstgeschichte am Kunsthistorischen Seminar der Universitat Basel. Florian Effelsberg, geboren 1983, Studium der Musikwissenschaft, Philosophie und Sprachwissenschaft des Deutschen in Freiburg i. Br., Doktorand am Musikwissenschaftlichen Seminar der Universitat Basel und Fotograf.

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