Europa in Basel: Das Konzil von Basel (1431-1449) als Laboratorium der Kunst

Seit dem Sommer des Jahres 1431 reisten zahlreiche bedeutende Personlichkeiten aus Kirche und Politik nach Basel, um ein Generalkonzil abzuhalten, welches fast zwei Jahrzehnte dauern sollte. Die Stadt entwickelte sich fur kurze Zeit zum "Mittelpunkt der Christenheit", wie es der italienische Humanist Enea Silvio Piccolomini formulierte. Mit den Konzilsteilnehmern gelangte ein enormes Bildwissen in die Rheinstadt. Dies gilt als ein Grund, weshalb wahrend des Konzils zahlreiche Werke geschaffen wurden, die Kenntnisse von Malerei und Skulptur verschiedenster Regionen bedingten. Hervorgegangen ist daraus eine Art polyphoner Klang der europaischen Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance. Jana Lucas zeichnet in ihrem Buch ein lebendiges Bild des kunstlerischen Austauschs im Kontext des Basler Konzils und bietet damit erstmals eine umfassende Zusammenschau des Kunstgeschehens im konziliaren Basel. Die Stadt tritt als eine Art Scharnier der bedeutenden Kunstzentren Europas am Beginn der Renaissance hervor. Zugleich betont die Autorin den eminent eigenstandigen Charakter der oberrheinischen Kunstler, allen voran von Konrad Witz. Ihm und seinen Zeitgenossen gelang es, sich die auf verschiedenen Wegen in die Konzilsstadt gekommenen kunstlerischen Anregungen und Innovationen zu je eigenem Ausdruck anzuverwandeln. Die Autorin analysiert zahlreiche Bildsujets und stilistische Charakteristika, um damit die Bedeutung von immateriellen - mundlichen - Vermittlungsprozessen sowie von mobilen Bildtragern fur die Tradierung von Bildwissen herauszustellen. Untersucht werden unter anderem der Genfer Altar und der Heilsspiegelaltar des Konrad Witz sowie das Ambraser Hofjagdspiel aus der Werkstatt Witz', eine Vatizinienhandschrift aus der Basler Universitatsbibliothek, Miniaturen aus Messbuchern, Bibeln und profanen Handschriften, Siegel als Bildtrager ebenso wie die literarischen Stadtbeschreibungen Basels von Enea Silvio Piccolomini. Wer sich ein Bild vom spatmittelalterlichen Basel zur Zeit des Konzils machen mochte, kommt um die Publikation von Jana Lucas nicht herum.

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Europa in Basel: Das Konzil von Basel (1431-1449) als Laboratorium der Kunst

Seit dem Sommer des Jahres 1431 reisten zahlreiche bedeutende Personlichkeiten aus Kirche und Politik nach Basel, um ein Generalkonzil abzuhalten, welches fast zwei Jahrzehnte dauern sollte. Die Stadt entwickelte sich fur kurze Zeit zum "Mittelpunkt der Christenheit", wie es der italienische Humanist Enea Silvio Piccolomini formulierte. Mit den Konzilsteilnehmern gelangte ein enormes Bildwissen in die Rheinstadt. Dies gilt als ein Grund, weshalb wahrend des Konzils zahlreiche Werke geschaffen wurden, die Kenntnisse von Malerei und Skulptur verschiedenster Regionen bedingten. Hervorgegangen ist daraus eine Art polyphoner Klang der europaischen Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance. Jana Lucas zeichnet in ihrem Buch ein lebendiges Bild des kunstlerischen Austauschs im Kontext des Basler Konzils und bietet damit erstmals eine umfassende Zusammenschau des Kunstgeschehens im konziliaren Basel. Die Stadt tritt als eine Art Scharnier der bedeutenden Kunstzentren Europas am Beginn der Renaissance hervor. Zugleich betont die Autorin den eminent eigenstandigen Charakter der oberrheinischen Kunstler, allen voran von Konrad Witz. Ihm und seinen Zeitgenossen gelang es, sich die auf verschiedenen Wegen in die Konzilsstadt gekommenen kunstlerischen Anregungen und Innovationen zu je eigenem Ausdruck anzuverwandeln. Die Autorin analysiert zahlreiche Bildsujets und stilistische Charakteristika, um damit die Bedeutung von immateriellen - mundlichen - Vermittlungsprozessen sowie von mobilen Bildtragern fur die Tradierung von Bildwissen herauszustellen. Untersucht werden unter anderem der Genfer Altar und der Heilsspiegelaltar des Konrad Witz sowie das Ambraser Hofjagdspiel aus der Werkstatt Witz', eine Vatizinienhandschrift aus der Basler Universitatsbibliothek, Miniaturen aus Messbuchern, Bibeln und profanen Handschriften, Siegel als Bildtrager ebenso wie die literarischen Stadtbeschreibungen Basels von Enea Silvio Piccolomini. Wer sich ein Bild vom spatmittelalterlichen Basel zur Zeit des Konzils machen mochte, kommt um die Publikation von Jana Lucas nicht herum.

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Seit dem Sommer des Jahres 1431 reisten zahlreiche bedeutende Personlichkeiten aus Kirche und Politik nach Basel, um ein Generalkonzil abzuhalten, welches fast zwei Jahrzehnte dauern sollte. Die Stadt entwickelte sich fur kurze Zeit zum "Mittelpunkt der Christenheit", wie es der italienische Humanist Enea Silvio Piccolomini formulierte. Mit den Konzilsteilnehmern gelangte ein enormes Bildwissen in die Rheinstadt. Dies gilt als ein Grund, weshalb wahrend des Konzils zahlreiche Werke geschaffen wurden, die Kenntnisse von Malerei und Skulptur verschiedenster Regionen bedingten. Hervorgegangen ist daraus eine Art polyphoner Klang der europaischen Kunst an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance. Jana Lucas zeichnet in ihrem Buch ein lebendiges Bild des kunstlerischen Austauschs im Kontext des Basler Konzils und bietet damit erstmals eine umfassende Zusammenschau des Kunstgeschehens im konziliaren Basel. Die Stadt tritt als eine Art Scharnier der bedeutenden Kunstzentren Europas am Beginn der Renaissance hervor. Zugleich betont die Autorin den eminent eigenstandigen Charakter der oberrheinischen Kunstler, allen voran von Konrad Witz. Ihm und seinen Zeitgenossen gelang es, sich die auf verschiedenen Wegen in die Konzilsstadt gekommenen kunstlerischen Anregungen und Innovationen zu je eigenem Ausdruck anzuverwandeln. Die Autorin analysiert zahlreiche Bildsujets und stilistische Charakteristika, um damit die Bedeutung von immateriellen - mundlichen - Vermittlungsprozessen sowie von mobilen Bildtragern fur die Tradierung von Bildwissen herauszustellen. Untersucht werden unter anderem der Genfer Altar und der Heilsspiegelaltar des Konrad Witz sowie das Ambraser Hofjagdspiel aus der Werkstatt Witz', eine Vatizinienhandschrift aus der Basler Universitatsbibliothek, Miniaturen aus Messbuchern, Bibeln und profanen Handschriften, Siegel als Bildtrager ebenso wie die literarischen Stadtbeschreibungen Basels von Enea Silvio Piccolomini. Wer sich ein Bild vom spatmittelalterlichen Basel zur Zeit des Konzils machen mochte, kommt um die Publikation von Jana Lucas nicht herum.


Product Details

ISBN-13: 9783796535758
Publisher: Schwabe
Publication date: 06/01/2017
Pages: 528
Product dimensions: 6.50(w) x 1.50(h) x 9.50(d)
Language: German

About the Author

Die Autorin Jana Lucas, geb. 1981, studierte Kunstgeschichte, Philosophie sowie Kommunikations- und Medienwissenschaft in Leipzig und Bologna. Nach dem Studium forschte sie im Rahmen eines SNF-Graduiertenkollegs an der Universitat Basel zur Kunst des Basler Konzils. Anschliessend war sie als Kuratorin am Historischen Museum Thurgau tatig. Heute arbeitet sie als Autorin und Kuratorin bei der international tatigen Ausstellungsagentur Steiner Sarnen Schweiz.

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